The Storyteller

Während andere die Sommerferien damit verbracht hatten, am Strand oder irgendwo anders im Urlaub, oder zuhause mit Freunden zu faulenzen, war Skyler umgezogen. Alleine wohlbemerkt, mehr oder weniger zumindest. Seine Eltern waren in ihrer Heimatstadt geblieben, da sie noch keine neuen Jobs in der neuen Stadt gefunden hatten und sie ohne Jobs nicht umziehen wollten. Verständlich, denn ohne Arbeit gab es auch kein Geld und wer wusste schon, wie lange es dauern würde, bis sie was fanden? Heutzutage war es nicht mehr so einfach, etwas sicheres zu finden, wo man auch mit den Kollegen klar kam und es passte. So kam es, dass Sky alleine umgezogen war, zu seiner Tante und seinem Onkel. Da Skylers Cousin ausgezogen war, passte es perfekt. Sie hatten sich extra für eine Stadt entschieden, in welcher Verwandte von ihnen lebten, damit Sky dort auch noch andere vertraute Personen hatte und das kam ihnen nun auch zu Gute.
Sky hatte also das alte Zimmer seines Cousins übernommen, weshalb seine Möbel noch bei seinen Eltern im Haus waren. Wenn diese irgendwann rüberziehen würden, kämen die Sachen natürlich mit, doch nun nutzte Sky die seines Cousins, was auch vollkommen in Ordnung war.

Der Umzug war eine ganz schöne Umstellung. Nicht nur, dass es eine vollkommen fremde Stadt und eine neue Schule wären, er war auch von einem großen Haus in eine Etagenwohnung gezogen. Zwar eine große, doch war es dennoch etwas anderes. Es war irgendwie komisch, dass man dadurch die ganze Zeit mit allen auf einer Etage war und hörte, wenn sich jemand in der Wohnung bewegte. In seinem Zimmer war Sky ziemlich abgeschottet gewesen, hatte dort seine Ruhe, was nun nicht mehr der Fall war. Zwar war die Wohnung nicht extrem hellhörig, doch war es ganz normal, dass man hörte, wenn jemand in der Wohnung herum lief und irgendwas machte.

Von den Sommerferien verblieben noch zwei Wochen. Zwei ganze Wochen, die Sky zum erkunden der Stadt nutzen... oder einfach in seinem Zimmer versauern könnte. Zwar war er bereits seit etwas mehr als einer Woche dort, doch hatte er die Zeit genutzt, um seine Sachen auszupacken und sich ein wenig einzuleben, weshalb er die Wohnung bisher auch nicht wirklich verlassen hatte.
Bereits seit Tagen lag seine Tante ihm damit in den Ohren, dass er doch mal hinausgehen und ein wenig die Gegend erkunden sollte, um sich schonmal mit allem vertraut zu machen. Dass er einfach mal in die Stadt gehen sollte, schonmal seinen zukünftigen Schulweg gehen sollte, um sich diesen einzuprägen. An diesem Tag hatte sie ihn dann endlich soweit. Er hatte keinen Bock mehr, sich das Bitten seiner Tante anzuhören, da es ihn nervte. Zwar hatte er keine wirkliche Lust, alleine draußen herum zu laufen, doch wusste er auch, dass sie recht hatte. Die ganze Zeit nur drinnen hocken brachte ihm auch nichts, das war ihm klar.
"Ich hau jetzt ab", teilte er seiner Tante mit, nachdem er sich fertiggemacht hatte. Er nahm sich noch den Schlüssel und verließ anschließend die Wohnung, um hinunter zu gehen. Seine Tante hatte ihm grob den Weg zur Innenstadt genannt, welche gar nicht so weit von der Wohnung entfernt war. Praktisch, denn so brauchte man nicht mit den Öffentlichen fahren. Sie meinte, dort könne er sich einfach mal umschauen, vielleicht was kaufen, einen Kaffee trinken und solche Dinge. Alleine war das weniger spaßig, doch vielleicht würde er ja irgendwas finden, was ihm gefiel?