Vor 8 Stunden - Wörter:
„Wenn ich nicht auf Bewährung draußen wäre, hätte der Typ meine Faust kennengelernt, egal wie sehr meine Schulter gerade schmerzt“, gab Elizabeth sauer von sich, während sie sich mehr in den Beifahrersitz fallen ließ. Ihr Kopf dröhnte und ihr Arm samt Schulter schmerzten höllisch. „Ich kann das gerne für dich übernehmen“, kam es von der Seite, wobei Liz nur leise seufzte. „Lass gut sein. Ich habe ehrlich gesagt keine Lust auf Ärger.“ Liz ließ ihren Blick nach draußen gleiten. Dass sie auf dem Weg ins Krankenhaus waren, passte ihr ganz und gar nicht. Zu viele negative Erinnerungen durchströmten ihren Kopf - Erinnerungen als der Schmerz ihr täglicher Begleiter war. Noch heute konnte sie nicht verstehen, dass weder Arzt noch Krankenschwester ihr nicht aus dieser Hilflosigkeit geholfen haben. Sie hätten doch sehen müssen, was ihr Vater ihr immer und immer wieder antat. Doch jeder hatte weggeschaut und sie mit ihrem Schicksal allein gelassen. Mit 17 Jahren verließ sie ihr Elternhaus, mittellos und ohne Schulabschluss, kam bei Freunden unter, die nicht der beste Einfluss waren, welche sie jedoch zu ihrer Familie zählte.
„Du hast es denen aber ordentlich gezeigt. Nur deswegen ist der Typ so körperlich geworden, weil sie im Rückstand lagen. Jeder weiß, dass wir ohne dich im Team völlig aufgeschmissen sind“, holte sie Jason, einer ihrer besten Freunde, aus den Gedanken. Mit einem leichten Lächeln, blickte sie zu ihm. „Er muss die Kohle wirklich nötig haben, wenn er so aggressiv spielt. Keine Sorge, wenn ich wieder fit bin, dann holen wir uns das Geld zurück. Und dann machen wir alles oder nichts von der Dreipunktelinie. Da bin ich unschlagbar und niemand kann mich im Spiel einfach umtackeln.“ Die Leidenschaft zum Basketball hatte Elizabeth niemals verloren. Auch wenn sie nach dem Tod ihrer Mutter lange pausiert hatte, so konnte sie dem Spiel niemals gänzlich den Rücken zu drehen. Selbst im Gefängnis hatte sie sich für Basketballturniere engagiert. Es war eine willkommene Abwechslung zum sonst so tristen Alltag.
Nach circa zwanzig Minuten hielt Jason vor dem Krankenhaus und blickte fragend zu Liz herüber. „Bist du dir sicher, dass ich nicht doch mit reinkommen soll? Ich kann dich danach wieder mitnehmen.“ Liz schnallte sich ab und schüttelte vehement den Kopf. „Nein, ich bin kein Kleinkind, Jason. Ich komme allein klar. Danke fürs Fahren“, verabschiedete sie sich, ehe sie ausstieg. Sie musste kurz innehalten, da der Schwindel die Welt für einen Moment zu schnell drehen ließ. Doch riss sie sich schnell zusammen und lief mit festem Schritt zum Eingang. Niemand sollte mitbekommen, was für Gefühle in ihr ausgelöst werden, wenn sie solch ein Gebäude betrat. Sicherlich kannten ihre Freunde ihre Vorgeschichte, jedoch nur oberflächlich. Liz war bekannt davor, dass sie eher verschlossen war und nur wenig über sich preisgab. In ihrem kleinen Universum gab es nur eine Person, die wohlmöglich jedes einzelne Detail von ihr kannte aber diese Person war schon lange nicht mehr Teil ihres Kosmos. Leider…
Nochmal tief durchatmend, ging sie durch die Eingangstür, direkt auf die Anmeldung zu. Sie schilderte von dem Unfall auf dem Basketballplatz und die dadurch entstandene Schürfwunde an ihrer Schläfe sowie von den Schmerzen in der Schulter und dem Arm. Sie überreichte ihre Krankenkassenkarte, was für Liz dank ihrem Nebenjob endlich zu ihrem normalen Besitz gehörte, und ging in den Wartebereich. Man teilte ihr mit, dass eine Krankenschwester sich ihrer annehmen würde, sobald eine frei wäre. Wie so oft war der Wartebereich massiv überfüllt, sodass Liz keine andere Alternative hatte als zu stehen. Sie stellte sich in eine Ecke, wo die ganzen Leute sich noch nicht hin gequetscht hatten und lehnte sich dort an die kühle Wand heran. Dabei schloss sie die Augen und versuchte das Pochen in ihrer Schläfe zu verdrängen. Es verging knapp eine Stunde, wobei das Wartezimmer nicht leerer wurde. Sie hatte mittlerweile das Gefühl, dass ihr Kopf zersprang, weswegen sie sich von der Wand abstieß und erneut zur Anmeldung ging. „Hätten Sie eventuell eine Schmerztablette? Ich habe das Gefühl mein Kopf zerspringt gl…“, doch weiter kam sie nicht, da ihr Körper sowie ihr Geist plötzlich komplett zum Stillstand kamen. Sie hatte während des Sprechens aufgeblickt als sie wahrnahm, wie jemand aus der hinteren Tür in den Bereich der Anmeldung kam, welche mit einem Tresen die Wartenden mit dem Krankenhauspersonal abtrennte. Augenblicklich raste ihr Herz und sie war nicht im Stande einen weiteren Ton herauszubringen. Diese Person hätte sie aus jeder Entfernung erkannt. Diese zarte Silhouette mit den tiefbraunen Haaren und Augen hatte ihr vor einiger Zeit das Herz gestohlen und gleichzeitig gebrochen, ganz gleich wie diese damalige Situation abgelaufen war. Fakt war, dass ihr Herz in tausenden Scherben zersplittert und nie wieder ganz verheilt war. Der bunte Fleck in ihrer Welt wurde wieder grau, vermutlicher noch grauer als der Rest. „Miss McKinnon?“, brachte sie die andere Dame wieder aus der Schockstarre. Irritiert blickte sie zu ihr, wobei man ihr die Verwirrung augenscheinlich ansehen konnte. Denn in dem Gesicht ihres Gegenübers bildeten sich plötzlich Sorgenfalten. „Geht es Ihnen gut?“, fügte sie fragend hinzu. „Ähm ja… ich… ähm, ich denke, ich sollte jetzt gehen…“, kam es nur stockend von Liz, ehe sie sich von der Anmeldung entfernte. Dass sie hier auf Theodora traf, konnte sie mit keiner Zelle ihres Körpers im Einklang bringen. Darauf war sie weder vorbereitet noch konnte sie damit umgehen. Ganz gleich, wie stark ihre körperlichen Schmerzen waren, der Herzschmerz übertrumpfte es in jeden Fall.
„Du hast es denen aber ordentlich gezeigt. Nur deswegen ist der Typ so körperlich geworden, weil sie im Rückstand lagen. Jeder weiß, dass wir ohne dich im Team völlig aufgeschmissen sind“, holte sie Jason, einer ihrer besten Freunde, aus den Gedanken. Mit einem leichten Lächeln, blickte sie zu ihm. „Er muss die Kohle wirklich nötig haben, wenn er so aggressiv spielt. Keine Sorge, wenn ich wieder fit bin, dann holen wir uns das Geld zurück. Und dann machen wir alles oder nichts von der Dreipunktelinie. Da bin ich unschlagbar und niemand kann mich im Spiel einfach umtackeln.“ Die Leidenschaft zum Basketball hatte Elizabeth niemals verloren. Auch wenn sie nach dem Tod ihrer Mutter lange pausiert hatte, so konnte sie dem Spiel niemals gänzlich den Rücken zu drehen. Selbst im Gefängnis hatte sie sich für Basketballturniere engagiert. Es war eine willkommene Abwechslung zum sonst so tristen Alltag.
Nach circa zwanzig Minuten hielt Jason vor dem Krankenhaus und blickte fragend zu Liz herüber. „Bist du dir sicher, dass ich nicht doch mit reinkommen soll? Ich kann dich danach wieder mitnehmen.“ Liz schnallte sich ab und schüttelte vehement den Kopf. „Nein, ich bin kein Kleinkind, Jason. Ich komme allein klar. Danke fürs Fahren“, verabschiedete sie sich, ehe sie ausstieg. Sie musste kurz innehalten, da der Schwindel die Welt für einen Moment zu schnell drehen ließ. Doch riss sie sich schnell zusammen und lief mit festem Schritt zum Eingang. Niemand sollte mitbekommen, was für Gefühle in ihr ausgelöst werden, wenn sie solch ein Gebäude betrat. Sicherlich kannten ihre Freunde ihre Vorgeschichte, jedoch nur oberflächlich. Liz war bekannt davor, dass sie eher verschlossen war und nur wenig über sich preisgab. In ihrem kleinen Universum gab es nur eine Person, die wohlmöglich jedes einzelne Detail von ihr kannte aber diese Person war schon lange nicht mehr Teil ihres Kosmos. Leider…
Nochmal tief durchatmend, ging sie durch die Eingangstür, direkt auf die Anmeldung zu. Sie schilderte von dem Unfall auf dem Basketballplatz und die dadurch entstandene Schürfwunde an ihrer Schläfe sowie von den Schmerzen in der Schulter und dem Arm. Sie überreichte ihre Krankenkassenkarte, was für Liz dank ihrem Nebenjob endlich zu ihrem normalen Besitz gehörte, und ging in den Wartebereich. Man teilte ihr mit, dass eine Krankenschwester sich ihrer annehmen würde, sobald eine frei wäre. Wie so oft war der Wartebereich massiv überfüllt, sodass Liz keine andere Alternative hatte als zu stehen. Sie stellte sich in eine Ecke, wo die ganzen Leute sich noch nicht hin gequetscht hatten und lehnte sich dort an die kühle Wand heran. Dabei schloss sie die Augen und versuchte das Pochen in ihrer Schläfe zu verdrängen. Es verging knapp eine Stunde, wobei das Wartezimmer nicht leerer wurde. Sie hatte mittlerweile das Gefühl, dass ihr Kopf zersprang, weswegen sie sich von der Wand abstieß und erneut zur Anmeldung ging. „Hätten Sie eventuell eine Schmerztablette? Ich habe das Gefühl mein Kopf zerspringt gl…“, doch weiter kam sie nicht, da ihr Körper sowie ihr Geist plötzlich komplett zum Stillstand kamen. Sie hatte während des Sprechens aufgeblickt als sie wahrnahm, wie jemand aus der hinteren Tür in den Bereich der Anmeldung kam, welche mit einem Tresen die Wartenden mit dem Krankenhauspersonal abtrennte. Augenblicklich raste ihr Herz und sie war nicht im Stande einen weiteren Ton herauszubringen. Diese Person hätte sie aus jeder Entfernung erkannt. Diese zarte Silhouette mit den tiefbraunen Haaren und Augen hatte ihr vor einiger Zeit das Herz gestohlen und gleichzeitig gebrochen, ganz gleich wie diese damalige Situation abgelaufen war. Fakt war, dass ihr Herz in tausenden Scherben zersplittert und nie wieder ganz verheilt war. Der bunte Fleck in ihrer Welt wurde wieder grau, vermutlicher noch grauer als der Rest. „Miss McKinnon?“, brachte sie die andere Dame wieder aus der Schockstarre. Irritiert blickte sie zu ihr, wobei man ihr die Verwirrung augenscheinlich ansehen konnte. Denn in dem Gesicht ihres Gegenübers bildeten sich plötzlich Sorgenfalten. „Geht es Ihnen gut?“, fügte sie fragend hinzu. „Ähm ja… ich… ähm, ich denke, ich sollte jetzt gehen…“, kam es nur stockend von Liz, ehe sie sich von der Anmeldung entfernte. Dass sie hier auf Theodora traf, konnte sie mit keiner Zelle ihres Körpers im Einklang bringen. Darauf war sie weder vorbereitet noch konnte sie damit umgehen. Ganz gleich, wie stark ihre körperlichen Schmerzen waren, der Herzschmerz übertrumpfte es in jeden Fall.