Regulus Fletcher
Regulus Fletcher betrat das bunte Lokal. Das war also dieser besondere Schuppen, von denen alle redeten, dachte er so bei sich. Er ließ seinen Blick über die verschiedenen Gäste schweifen. "Vielleicht gibt es hier in der Nähe ein Theater oder so", murmelte er vor sich hin. Er konnte sich schwer vorstellen, dass die Hälfte der Gestalten freiwillig in diesen Aufmachungen unterwegs waren. Da heute sein freier Tag war, stand ihm weniger der Sinn nach obskuren Gestalten. Also schritt er auf die Bar zu und sprach die Bardame an: "Guten Abend, verehrte Frau. Ein sehr interessantes Etablissement führen Sie hier. Seien Sie so freundlich und schenken Sie mir doch einen doppelten Whiskey ein. Es ist schon lange her, seit dem ich einen freien Abend einfach ausklingen lassen konnte." Während er auf seinen Drink wartete, zündete er sich genüsslich eine Zigarette seiner Lieblingsmarke an. Heute würde er es sich gut gehen lassen.
Wie ein tosender Sturm brauste Shandria durch die Tür. Doch sie brauchte nur wenige Sekunden um festzustellen, dass der olle Brady sie über den Tisch gezogen hatte.
"Das darf doch nicht war sein!" fauchte die Dämonin und raufte sich die Haare. Ihre Faust landete krachend auf der Theke, gefolgt von einem Bösen Blick der Bardame und einer Ermahnung ihre Einrichtung gefälligst heil zu lassen. Um ihren Worten mehr Bedeutung zu verleihen, deutete die junge Frau auf ein Schild, das genau das besagte.
"Ja, ja schon gut." Nicht einmal Luft durfte sie hier ablassen.
Shandria massierte sich den Nasenrücken, während sie ihre Optionen durchging. Brady war vermutlich schon über alle Berge und es war spät geworden. Da konnte sie auch gleich hierbleiben und ihre Wut herunterspülen.
"Ich nehm das gleiche", merkte sie an, als sie die Bestellung eines Mannes mitbekam, der in unmittelbarer Nähe stand.
Im hinteren Teil des Etablissements konnte sie noch ein paar andere besetzte Tische entdeckten, doch diese Gäste waren entweder bereits in ihr Gespräch vertieft oder schienen sich absichtlich vom Rest abzusondern.
Regulus hatte die aufbrausende junge Frau direkt bemerkt, als sie schnaubend zum Tresen gestürmt war. Er nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette und blies den Rauch der Decke entgegen. Gelassen fragte er seine Nachbarin: "Harten Tag gehabt?" Er bot ihr eine Zigarette aus seiner Schachtel an. Zwar war die Marke nicht billig, aber das spielte für ihn keine Rolle. "Beruhigt die Nerven", kommentierte er sein Angebot. Dann hörte er hinter sich, wie die Bardame zwei Gläser Whiskey auf den Tresen stellte. Der Service war gar nicht so schlecht, dachte er zufrieden.
Zuerst bemerkte Shandria in ihrer Wut nicht, dass der Mann sie angesprochen hatte, doch als sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrnahm, wandte sie sich ihm zu und musterte ihn stumm.
"Kann man wohl sagen." bestätigte sie schließlich mit gedehnter Stimme, lehnte jedoch seinen angebotenen Tabakstengel ab.
"Nein danke, ich bevorzuge..."
Ein Gemetzel, eine Hinrichtung, einen Kampf bis auf den Tod?
"...andere Vergnügungen, um zu entspannen." formulierte sie ihre Gedanken vorsichtshalber lieber um, schließlich wollte sie nicht sofort rausgeworfen werden.
Den Whiskey nahm sie dankend an und legte der Dame ein Goldstück im Gegenzug auf den Tresen, ehe sie ihr den Rücken zuwandte und ihr Getränk genoss, während sie die Kundschaft genauer unter die Lupe nahm.
Mensch...Mensch... noch ein Mensch...keine Ahnung...eine Vampirin? Interessante Gäste hat diese Laden auf jeden Fall.
Regulus Fletcher
Als sich die junge Dame ihr Glas schnappte, sich vom Tresen abwandte und die anderen Gäste ins Auge fasste, zuckte der Detektiv nur mit den Schultern. Scheinbar war sie nicht der gesprächige Typ und heute Abend würde er den Teufel tun, um irgenfwelchen Geheimnissen auf den Grund zu gehen. Er drückte seine beinahe abgebrannte Zigarette in einem Aschenbecher auf dem Tresen aus. Danach nahm er einen Schluck aus seinem Glas. Wie ein brennender Feuerstrahl floss das Getränk seine Kehle hinab und trieb ihm die Tränen in die Augen. Sie servierten hier eine stärkere Marke, als er aus seiner Stammkneipe gewohnt war.
Dann fiel sein Blick auf die goldene Münze, die seine Nachbarin auf den Tresen gelegt hatte. So etwas hatte er noch nie gesehen. Es war einfach nur ein massiver Kreis aus Metall ohne Gravuren oder Imprägnierungen. Vielleicht handelte es sich um eine Trinkmarke, rätselte er vor sich hin. Die Trinkmarken, die er aus anderen Lokalen kannte, waren für gewöhnlich aus Papier oder aus Plastik. Eine aus Metall, welches auch noch nach Gold aussieht, war ihm noch nie begegnet. Neugierig tippte er der jungen Dame doch auf die Schulter und fragte: "Woher haben Sie diese Trinkmarke, verehrte Frau? Und wie viel kostet sowas in Dollar? Mich beschleicht langsam die Befürchtung, dass ich in eine Bar geschlendert bin, die eher über meine Gehaltsklasse liegt."
Kurz war Shandria versucht gewesen einen Rundgang in diesem Etablissement zu machen, da spürte sie eine Hand an ihrer Schulter. Hastig drehte sie sich um und nahm den Besitzer der Hand unter die Lupe. Es war immer noch der Mann mit dem Tabak.
"Ja?" fauchte sie, doch als sie seine Frage hörte, musste sie doch sehr stutzen.
"Trinkmarke? Das ist Gold. Einfach nur Gold. Zum Bezahlen. Benutzt man das hier nicht? Und was ist dieses Dollar?"
Shandria vermutete zwar stark, dass es eine andere vermutlich schwächere Währung war, aber gehört hatte sie davon noch nie.
Als der Mann seine Sorge bekundete, dieses Lokal wäre zu teuer führ ihn, zuckte Shandria nur mit den Schultern. Da er aber so nett gewesen war, ihr eine Tabakstengel anzubieten, schob sie ihm eine ihrer Goldmünzen über den Tresen. Wenn sie darüber nachdachte, wieviel sie Brady für einen Haufen Mist gezahlt hatte, sollte sie das Gold lieber behalten. Aber es kratzte an ihrem Ehrgefühl und auch ein wenig, sie glaubte es selbst kaum, an ihrem Mitgefühl für diese Kreatur.
"Behalten Sie's."
Jolene
Eine rothaarige junge Frau betrat das Lokal, der Großteil ihres Schopfes unter einem braunen, abgegriffenen Hut versteckt.
Sie sieht sich prüfend um, erkennt aber in diesem Moment keines der Gesichter. Ihre Kehle ist trocken, sie braucht dringend etwas zu trinken. Natürlich ist hier nicht die Rede von normalem Wasser. Pah!
Feste Schritte führen sie zu der der Bar. "Einen Whiskey!", ordert sie nur wenige Sekunden darauf und lässt sich auf den Barhocker sinken. Ihre Hände ineinander verschränkt, lehnt sie ihr Kinn auf diese und beobachtet die Schankwirtin, als die ihrer Bestellung nachkommt. Ziemlich ruhig hier..., aber vielleicht würde sich das schon bald ändern, hm?
Wie spät war es nochmal? Akiva hatte schon seit Monaten kein richtiges Zeitgefühl mehr, seit er hier unten angekommen war. Der dunkelhaarige war seitdem eher per Zufall auf diese Bar gestoßen. Er konnte doch jetzt so leben wie diese Leute hier, oder? Warum also sollte er sich noch Gedanken machen, ob es gut oder schlecht war. Während Akiva die Tür aufdrückt, kam ihm auch schon der Geruch einer typischen Bar entgegen. Der sonstige Lärm war eigentlich immer etwas, das ihn gestört hatte, doch heute fiel es dem Dunkelhaarigen sofort, dass es noch viel zu ruhig war. Brummend sah er sich also um und steuerte direkt auf den Tresen zu. Mit einem Nicken zu der rothaarigen Frau und der Wirtin, zog der Hüne sich einen Hocker zurück. “Einen Scotch, Danke!” brummte er nur kurz und nickte dann nochmals, als die Wirtin seine Bestellung bestätigte.
Jolene
Es dauerte nicht lange bis sich eine weitere Seele in diese Spelunke hier verirrte. Für den Moment verharrte Jolene in Stille und musterte den Neuankömmling einmal kurz.
Die junge Kopfgeldjägerin erwidert die knappe Begrüßung seitens des Fremden. Kurz darauf schiebt ihr die Wirtin ihren bestellten Whiskey herüber und ihre schlanke Hand umfasst das gut gefüllte Glas.
"Guter Geschmack", meint sie nur knapp, nachdem der Hüne seine Bestellung aufgegeben hat. Normalerweise blieb Jolene in solchen Lokalen immer eher für sich, doch auch sie brach manchmal mit ihren typischen Mustern, so wie auch in diesem Moment. Das Glas langsam zu ihre Lippen erhoben, nahm sie einen Schluck des kräftigen Getränkes. Nicht schlecht, zwar nicht so gut wie in ihrem liebsten Saloon, aber das ging für diesen Abend schon mal klar.
"Gibt es irgendein Getränk, das ich unbedingt mal probieren sollte?", erhob sie ihre Stimme nochmals und richtete ihren Blick auf den Mann neben sich.
Für einen Moment rieb sich Akiva über eine Stelle an seiner Brust. Das Teil würde wohl noch ewig brennen. Aber damit musste er wohl oder übel klar kommen. Also reckte er ein bisschen den Kopf und lockerte die Schultern und wer genau hinhörte, konnte ein leises Rascheln hören. Bei den Worten der Fremden warf Akiva ihr einen nachdenklichen Seitenblick zu. Er war sich nicht zu schade, mit Menschen zu sprechen, aber es war einfach ungewöhnlich für ihn. “Danke.” brummte er also und zuckte kurz mit den Mundwinkeln. So tat man das, wenn man freundlich sein wollte. Sein Scotch wurde ihm vor die Nase gestellt und auch hier brummte er ein leises Danke, bevor er das Glas hob und der fremden Dame zuprostet. Der erste Schluck war immer etwas gewöhnungsbedürftig, aber dann ging es schon. Woran das lag? Das wusste der dunkelhaarige nicht wirklich, vielleicht hätte er in den letzten Wochen mal etwas anderes probieren sollen. Ein Grund, warum er etwas überrumpelt aussah, als die Rothaarige ihn abermals ansprach. "Ähm.." Akiva richtete sich ein wenig auf, um sich zu ihr zu drehen. “Ich glaube, da bin ich der falsche, ich selbst hab bis jetzt nur das hier probiert.” Und damit hob er wieder das Glas. “Aber ich habe das letzte Mal gehört, dass einige dieses Gin Tonic Zeug gut finden.” Vielleicht war da die Wirtin die bessere Infostelle.