17.11.2024, 19:19 - Wörter:
Blutstein
Burg Rubinrot, Sitz des Herrschers der Dämonen Mariel
Mariel stand auf dem höchsten Turm seiner Burg und schaute über sein Reich. Der ehemalige Engel genoss das Bild, das sich ihm bot. Die Burg war mit kaltem anthrazitfarbenem Marmor erbaut. Jedes glitzern des Steins eine Seele die auf ewig gefoltert werden würde. Überall flossen Ströme von Blut und mündeten in große Springbrunnen. Der Himmel zeigte sich in wunderschönen Rottönen die an alle Farben von Blut erinnerten und sein Reich in ein seltsames Licht tauchten. Die gepeinigten Schreie, beziehungsweise das Flehen um Gnade zerrissen die Stille. Genugtuung machte sich in ihm breit. Sie sollten leiden, so wie er einst. Wer einen Wert besaß konnte sich aus dem Dreck hochkämpfen. Er schaffte es einst ebenfalls. Nun herrschte er.
Mariel führte viele Neuerungen ein, wie die Kampfgruben oder die Blutbecken. Strafe für die Verbrechen, die diese Seelen einst begingen. Einst glaubte er wirklich die Götter würden jene hierher verdammen, die gegen ihre Gebote verstießen, aber heute wusste er es besser. Hierher schickte man die Unwürdigen, die ihre Aufgabe nicht erfüllten oder ihren vorherbestimmten Weg nicht nehmen wollten. Man könnte nun meinen es wäre seine Aufgabe sie auf den rechten Pfad zu führen, aber mitnichten. Er ließ sie verrotten. Man konnte niemanden retten, der nicht bereit erschien sich selbst aus dem Dreck zu ziehen. Es gab keine Ritter in weißen Rüstungen auf Pferden, die einem halfen sich selbst und seine eigenen Unzulänglichkeiten zu befreien. Nein, das musste das jeweilige Subjekt selbst schaffen. Dann konnte man in seiner Armee aufsteigen oder zurückkehren wo immer man wollte. Ihm alles egal. Mariel wollte nur diese kostbare rote Flüssigkeit fließen sehen.
„Mylord, bitte. Ihr müsst euch verbinden. Wählt euch eine Braut. Die Vorhersehung sagt...“
„Schweig.“ fuhr Mariel sein Haushofmeister und obersten Berater an. „Wie oft willst du mich damit noch langweilen? Ich sagte doch, tue was du für angemessen hältst.“ Ein unwilliges flattern ging durch seine blutroten, gefiederten Flügel. Sein weißes Haar wehte wie eine Fahne hinter ihm her, als er die Stiegen nach unten ging. Seine Kleidung, die eines Kriegers. Natürlich in Rot gehalten, mit silbernen Verzierungen, die als Verstärkungen dienten oder als Waffen. Seine Haut ebenfalls sehr hell, setzte zusammen mit seinem weißen Haar die blutroten Augen in einen extremen Kontrast. Mariel fand es ironisch. Bevor er gefallen war, war alles andersherum gewesen. Sein Haar erstrahlte in einem feuerroten Ton und seine Flügel zeigten reines weiß. Manchmal fiel es ihm schwer sich selbst im Spiegel zu erkennen. Aber heute hatte er ein Ziel. Es gab so viel zu tun und so wenig Zeit und jetzt auch noch diese Ablenkung, aber das würde sie nicht retten. Er würde seinen ehemaligen Mentor vernichten. Wie oft flehte er um Hilfe, aber sie kam nie. Heute erkannte er seinen Fehler, es gab nichts was er tun konnte, es war sein Leben. Dennoch würde er ihn vernichten, erst wollte er Rache, aber heute ging es nur noch um den Spaß.
„Wie ihr wünscht, Mylord.“ Sein Haushofmeister verbeugte sich und eilte von dannen. Als bald wurden die Vermählungsabsichten von Mariel von Blutstein bekannt gegeben.
Provinz Blutstrom, Blutbrunnen, Haus Rubinrot
„Mariel will sich also endlich vermählen.“ Der Herr des Hauses lies angetan die Nachricht.
„Und wenn schon, was interessiert dich das.“ Sein nichtsnutziger Sohn sah ihn unwissend an. Der Junge verstand die Politik ihrer Welt einfach nicht.
„Weil das Haus, welcher die Braut stellt, einen Platz im Rat des Herrschers erhält, also direkten Einfluss erhält.“ Der Hausherr trommelte ungeduldig mit seinen klauenartigen Fingern auf den Tisch.
„Wir haben keine Frau, die du ihm anbieten kannst, Vater.“ erinnerte ihn sein Sohn sofort.
Er blies ungehalten die Luft aus. Sein Sohn war ein Idiot, aber er hatte leider recht. So viele Frauen er auch immer sein eigen nannte, sie schenkten ihm nur Söhne, die ihm keinen Gewinn brachten. Jedoch würde er seinen Plan nicht begraben, wann bekam er wieder eine Chance. Nein, er entschloss sich diese Gelegenheit nicht verstreichen zu lassen.
„Besorg mir eine Frau, etwas Exotisches, dass man hier nicht so oft findet, etwas das harmlos und hübsch aussieht, aber mit vielen Problemen behaftet ist und trauriger Augen besitzt. Ziemlich jung und naiv.“ Ihr Herr, der gefallene Engel mochte nicht an Retter glauben, aber seine wahre Natur konnte niemand für immer ablegen.
„Woher krieg ich sowas? Das kriegst du in der ganzen Hölle nicht.“ warf sein Sohn ein und riss ihn aus seinen Machtfantasien.
„Dann geh zu einer anderen Welt. Ich sagte doch exotisch. Tummle dich.“ Der Hausherr schickte seinen Sohn mit übertriebenen Handbewegungen fort.
wenig Später
irgendwo auf der Erde
Diese Aufgabe ging ihm dermaßen gegen den Strich. Als wenn dieser irre Engel sich ausgerechnet die Braut aus ihrem Haus wählen würde. Vermutlich warf er sämtliche Namen in einen Hut und zog seine Braut einfach, oder ließ sie gegeneinander kämpfen und nahm die Überlebende, über und über beschmiert mit Blut.
Nein sein Vater wollte eine Frau. Er sah sich um. Da saß schon eine. Auf der Dachkante und sah über die Stadt. Das passte gut. Sie würde wenigsten keine Angst vor der Höhe haben und ihm an seinen Lieblingsort folgen können. Er schnappte sie sich. Ob alles so passte wie sein Vater sie sich vorstellte wusste er nicht, aber das war auch egal. Er brachte ihm eine Braut, eine Opfergabe ihres Hauses.
Burg Rubinrot, Sitz des Herrschers der Dämonen Mariel
Mariel stand auf dem höchsten Turm seiner Burg und schaute über sein Reich. Der ehemalige Engel genoss das Bild, das sich ihm bot. Die Burg war mit kaltem anthrazitfarbenem Marmor erbaut. Jedes glitzern des Steins eine Seele die auf ewig gefoltert werden würde. Überall flossen Ströme von Blut und mündeten in große Springbrunnen. Der Himmel zeigte sich in wunderschönen Rottönen die an alle Farben von Blut erinnerten und sein Reich in ein seltsames Licht tauchten. Die gepeinigten Schreie, beziehungsweise das Flehen um Gnade zerrissen die Stille. Genugtuung machte sich in ihm breit. Sie sollten leiden, so wie er einst. Wer einen Wert besaß konnte sich aus dem Dreck hochkämpfen. Er schaffte es einst ebenfalls. Nun herrschte er.
Mariel führte viele Neuerungen ein, wie die Kampfgruben oder die Blutbecken. Strafe für die Verbrechen, die diese Seelen einst begingen. Einst glaubte er wirklich die Götter würden jene hierher verdammen, die gegen ihre Gebote verstießen, aber heute wusste er es besser. Hierher schickte man die Unwürdigen, die ihre Aufgabe nicht erfüllten oder ihren vorherbestimmten Weg nicht nehmen wollten. Man könnte nun meinen es wäre seine Aufgabe sie auf den rechten Pfad zu führen, aber mitnichten. Er ließ sie verrotten. Man konnte niemanden retten, der nicht bereit erschien sich selbst aus dem Dreck zu ziehen. Es gab keine Ritter in weißen Rüstungen auf Pferden, die einem halfen sich selbst und seine eigenen Unzulänglichkeiten zu befreien. Nein, das musste das jeweilige Subjekt selbst schaffen. Dann konnte man in seiner Armee aufsteigen oder zurückkehren wo immer man wollte. Ihm alles egal. Mariel wollte nur diese kostbare rote Flüssigkeit fließen sehen.
„Mylord, bitte. Ihr müsst euch verbinden. Wählt euch eine Braut. Die Vorhersehung sagt...“
„Schweig.“ fuhr Mariel sein Haushofmeister und obersten Berater an. „Wie oft willst du mich damit noch langweilen? Ich sagte doch, tue was du für angemessen hältst.“ Ein unwilliges flattern ging durch seine blutroten, gefiederten Flügel. Sein weißes Haar wehte wie eine Fahne hinter ihm her, als er die Stiegen nach unten ging. Seine Kleidung, die eines Kriegers. Natürlich in Rot gehalten, mit silbernen Verzierungen, die als Verstärkungen dienten oder als Waffen. Seine Haut ebenfalls sehr hell, setzte zusammen mit seinem weißen Haar die blutroten Augen in einen extremen Kontrast. Mariel fand es ironisch. Bevor er gefallen war, war alles andersherum gewesen. Sein Haar erstrahlte in einem feuerroten Ton und seine Flügel zeigten reines weiß. Manchmal fiel es ihm schwer sich selbst im Spiegel zu erkennen. Aber heute hatte er ein Ziel. Es gab so viel zu tun und so wenig Zeit und jetzt auch noch diese Ablenkung, aber das würde sie nicht retten. Er würde seinen ehemaligen Mentor vernichten. Wie oft flehte er um Hilfe, aber sie kam nie. Heute erkannte er seinen Fehler, es gab nichts was er tun konnte, es war sein Leben. Dennoch würde er ihn vernichten, erst wollte er Rache, aber heute ging es nur noch um den Spaß.
„Wie ihr wünscht, Mylord.“ Sein Haushofmeister verbeugte sich und eilte von dannen. Als bald wurden die Vermählungsabsichten von Mariel von Blutstein bekannt gegeben.
Provinz Blutstrom, Blutbrunnen, Haus Rubinrot
„Mariel will sich also endlich vermählen.“ Der Herr des Hauses lies angetan die Nachricht.
„Und wenn schon, was interessiert dich das.“ Sein nichtsnutziger Sohn sah ihn unwissend an. Der Junge verstand die Politik ihrer Welt einfach nicht.
„Weil das Haus, welcher die Braut stellt, einen Platz im Rat des Herrschers erhält, also direkten Einfluss erhält.“ Der Hausherr trommelte ungeduldig mit seinen klauenartigen Fingern auf den Tisch.
„Wir haben keine Frau, die du ihm anbieten kannst, Vater.“ erinnerte ihn sein Sohn sofort.
Er blies ungehalten die Luft aus. Sein Sohn war ein Idiot, aber er hatte leider recht. So viele Frauen er auch immer sein eigen nannte, sie schenkten ihm nur Söhne, die ihm keinen Gewinn brachten. Jedoch würde er seinen Plan nicht begraben, wann bekam er wieder eine Chance. Nein, er entschloss sich diese Gelegenheit nicht verstreichen zu lassen.
„Besorg mir eine Frau, etwas Exotisches, dass man hier nicht so oft findet, etwas das harmlos und hübsch aussieht, aber mit vielen Problemen behaftet ist und trauriger Augen besitzt. Ziemlich jung und naiv.“ Ihr Herr, der gefallene Engel mochte nicht an Retter glauben, aber seine wahre Natur konnte niemand für immer ablegen.
„Woher krieg ich sowas? Das kriegst du in der ganzen Hölle nicht.“ warf sein Sohn ein und riss ihn aus seinen Machtfantasien.
„Dann geh zu einer anderen Welt. Ich sagte doch exotisch. Tummle dich.“ Der Hausherr schickte seinen Sohn mit übertriebenen Handbewegungen fort.
wenig Später
irgendwo auf der Erde
Diese Aufgabe ging ihm dermaßen gegen den Strich. Als wenn dieser irre Engel sich ausgerechnet die Braut aus ihrem Haus wählen würde. Vermutlich warf er sämtliche Namen in einen Hut und zog seine Braut einfach, oder ließ sie gegeneinander kämpfen und nahm die Überlebende, über und über beschmiert mit Blut.
Nein sein Vater wollte eine Frau. Er sah sich um. Da saß schon eine. Auf der Dachkante und sah über die Stadt. Das passte gut. Sie würde wenigsten keine Angst vor der Höhe haben und ihm an seinen Lieblingsort folgen können. Er schnappte sie sich. Ob alles so passte wie sein Vater sie sich vorstellte wusste er nicht, aber das war auch egal. Er brachte ihm eine Braut, eine Opfergabe ihres Hauses.