26.02.2024, 20:37 - Wörter:
Prolog:
"Achtundsiebzig Gulden! Wie kann man an einem einzigen Abend achtundsiebzig Gulden versaufen?! Erklär mir das!" Aufgebracht lief Ion, seines Zeichens König von Atrana, in seinem Privatgemach auf und ab und wedelte dabei mit einem Packen Papier, den er in der Hand hielt. In der Mitte des Raumes stand sein Bruder Accolon, Grund für den Wutausbruch Ions, wie so häufig. Der Hüne sah betreten zu Boden.
"Naja ... "
"Ach, halt den Mund! Und dann hier ..." Ion zog ein weiteres Blatt aus dem Packen hervor und hielt es Accolon unter die Nase. "Dreihundert Gulden für die Jungfernschaft des Mädchens Ceitidth, einzige Tochter des Edelmannes Airell, die du um ihr kostbarstes Gut gebracht hast."
"Hat sich nicht beschwert", versuchte Accolon sich zu verteidigen. Doch Ion warf ihm einen dermaßen bösen Blick zu, dass der Prinz die Augen schnell wieder auf seine Stiefelspitzen lenkte und schwieg.
"Die Jungfer stand kurz vor ihrer Heirat. Die hat sich nun erledigt, weil sie keine Jungfrau mehr ist. Du Trottel! Gibt es nicht genug Dirnen in der Stadt, dass du die ehrbaren Mädchen schänden musst?!"
So ging es noch eine ganze Weile weiter, bis Ion die Puste ausging. Müde ließ er sich in einen hölzernen Lehnstuhl fallen und bedeckte die Augen mit den Händen.
"Acc, was soll ich bloß mit dir machen? Das geht so nicht weiter. Ich habe weder einen Geldbaum im Garten noch einen Dukatenesel im Stall. Ich kann mir deine Abenteuer nicht mehr leisten."
Accolon schwieg betreten.
"Vielleicht leiht Tarani dir was", schlug er vor, aber Ion lachte nur bitter auf.
"Die hält eher die Hand auf, das nächste Goldopfer für die Götter wird demnächst fällig." Wie machten andere Könige das, dass sie so große Reichtümer anhäuften? Ihm schien das Gold nur so zwischen den Fingern zu zerrinnen. Immer war irgendetwas.
Weit, weit über ihnen saßen die Götter um einen runden Tisch aus Elfenbein herum und betrachteten das Spielbrett und die Figuren, die darauf standen.
"Typisch Ion", murmelte Cromm Cruach, der Totengott, "dem könnte man einen Berg aus Gold vor die Nase setzen, er würde doch nicht damit auskommen."
"Und wessen Schuld ist das?", fragte die Muttergöttin Dana spitz. Sie und Cromm Cruach sahen vorwurfsvoll zu Dagda, dem Göttervater, doch dieser winkte lässig ab.
"Alte Geschichten! Aber wo wir bei alten Geschichten sind, ich denke, es ist an der Zeit, ein wenig Schwung ins Spiel zu bringen."
Unter seinem Umhang zog er eine neue Spielfigur hervor und zeigte sie Dana und Cromm Cruach.
"Eine neue Spielfigur?! Hm, das könnte wahrlich interessant werden. Was bewirkt sie?"
"Sehet selbst!"
Der Dagda platzierte die Spielfigur auf dem Brett.
Über der Burg Ions zogen dunkle Wolken auf, Blitze zuckten über den Himmel und laut dröhnte der Donner ...
"Achtundsiebzig Gulden! Wie kann man an einem einzigen Abend achtundsiebzig Gulden versaufen?! Erklär mir das!" Aufgebracht lief Ion, seines Zeichens König von Atrana, in seinem Privatgemach auf und ab und wedelte dabei mit einem Packen Papier, den er in der Hand hielt. In der Mitte des Raumes stand sein Bruder Accolon, Grund für den Wutausbruch Ions, wie so häufig. Der Hüne sah betreten zu Boden.
"Naja ... "
"Ach, halt den Mund! Und dann hier ..." Ion zog ein weiteres Blatt aus dem Packen hervor und hielt es Accolon unter die Nase. "Dreihundert Gulden für die Jungfernschaft des Mädchens Ceitidth, einzige Tochter des Edelmannes Airell, die du um ihr kostbarstes Gut gebracht hast."
"Hat sich nicht beschwert", versuchte Accolon sich zu verteidigen. Doch Ion warf ihm einen dermaßen bösen Blick zu, dass der Prinz die Augen schnell wieder auf seine Stiefelspitzen lenkte und schwieg.
"Die Jungfer stand kurz vor ihrer Heirat. Die hat sich nun erledigt, weil sie keine Jungfrau mehr ist. Du Trottel! Gibt es nicht genug Dirnen in der Stadt, dass du die ehrbaren Mädchen schänden musst?!"
So ging es noch eine ganze Weile weiter, bis Ion die Puste ausging. Müde ließ er sich in einen hölzernen Lehnstuhl fallen und bedeckte die Augen mit den Händen.
"Acc, was soll ich bloß mit dir machen? Das geht so nicht weiter. Ich habe weder einen Geldbaum im Garten noch einen Dukatenesel im Stall. Ich kann mir deine Abenteuer nicht mehr leisten."
Accolon schwieg betreten.
"Vielleicht leiht Tarani dir was", schlug er vor, aber Ion lachte nur bitter auf.
"Die hält eher die Hand auf, das nächste Goldopfer für die Götter wird demnächst fällig." Wie machten andere Könige das, dass sie so große Reichtümer anhäuften? Ihm schien das Gold nur so zwischen den Fingern zu zerrinnen. Immer war irgendetwas.
Weit, weit über ihnen saßen die Götter um einen runden Tisch aus Elfenbein herum und betrachteten das Spielbrett und die Figuren, die darauf standen.
"Typisch Ion", murmelte Cromm Cruach, der Totengott, "dem könnte man einen Berg aus Gold vor die Nase setzen, er würde doch nicht damit auskommen."
"Und wessen Schuld ist das?", fragte die Muttergöttin Dana spitz. Sie und Cromm Cruach sahen vorwurfsvoll zu Dagda, dem Göttervater, doch dieser winkte lässig ab.
"Alte Geschichten! Aber wo wir bei alten Geschichten sind, ich denke, es ist an der Zeit, ein wenig Schwung ins Spiel zu bringen."
Unter seinem Umhang zog er eine neue Spielfigur hervor und zeigte sie Dana und Cromm Cruach.
"Eine neue Spielfigur?! Hm, das könnte wahrlich interessant werden. Was bewirkt sie?"
"Sehet selbst!"
Der Dagda platzierte die Spielfigur auf dem Brett.
Über der Burg Ions zogen dunkle Wolken auf, Blitze zuckten über den Himmel und laut dröhnte der Donner ...