12.01.2025, 18:18 - Wörter:
Europa, Spätmittelalter.
Der Sommer neigt sich allmählich dem Ende zu und die Bäume verlieren die ersten Blätter. Die Nächte sind bereits kühl und man kann fühlen, dass ein harter Winter bevorsteht. Schon seit einigen Jahren lebst Du allein und hast gelernt den Garten und ein kleines Feld in der Nähe zu bestellen, um ausreichend Vorräte anzulegen. Außerdem gehst Du auf die Jagd und sammelst Beeren, Nüsse und Kräuter im Wald. Der Zahn der Zeit nagt an dem einst prächtigen Jagdsitz, der mitten im Wald liegt und von einer schmalen Mauer umgeben wird. Inzwischen erinnerst Du Dich nur noch selten an die rauschenden Feste am Ende einer erfolgreichen Jagd. Als Sohn des Grafen durftest Du dabei natürlich nicht fehlen. Du warst beliebt, ein Frauenheld. Doch Dein Leben hat sich in nur einer einzigen Nacht komplett verändert.
Während eines Brandes, den nicht alle Bediensteten überlebt haben, bist auch Du nur knapp dem Tod entgangen. Zwar hast Du es nach draußen geschafft, wurdest dabei aber von einem brennenden Balken getroffen, der von der Decke herabstürzte. Geblieben sind die Erinnerungen und die Narben, die neben Deinem Körper auch eine Hälfte Deines Gesichts zeichnen. Auf Wochen schmerzhafter Genesung folgte die eigentliche Qual. Entsetzte Blicke wohin Du auch gingst. Bald schon rankten sich abergläubische Geschichten im Dorf und unter Deinesgleichen. Du hättest den Brand nur überlebt, weil Du ein Hexer seist, ein Dämon oder gar der Teufel selbst. Als sich schließlich auch Deine Familie von Dir abgewendet und Dir die Nachfolge des Titels entzogen hat, hast Du Dich hierher zurückgezogen. Allein.
Nur selten verirren sich Pilger oder andere Reisende in diese Gegend und durchqueren den dichten Wald. Deshalb traust Du Deinen Augen kaum, als Du eines Abends eine schmale Gestalt im Garten erblickst, die sich an einem der Apfelbäume zu schaffen macht. Das Tor hältst Du immer verschlossen. Der Apfeldieb muss also über die Mauer gekommen sein. Die schmale Gestalt trägt einen Umhang aus grauer Wolle und hat Dir den Rücken zugewandt...
Der Sommer neigt sich allmählich dem Ende zu und die Bäume verlieren die ersten Blätter. Die Nächte sind bereits kühl und man kann fühlen, dass ein harter Winter bevorsteht. Schon seit einigen Jahren lebst Du allein und hast gelernt den Garten und ein kleines Feld in der Nähe zu bestellen, um ausreichend Vorräte anzulegen. Außerdem gehst Du auf die Jagd und sammelst Beeren, Nüsse und Kräuter im Wald. Der Zahn der Zeit nagt an dem einst prächtigen Jagdsitz, der mitten im Wald liegt und von einer schmalen Mauer umgeben wird. Inzwischen erinnerst Du Dich nur noch selten an die rauschenden Feste am Ende einer erfolgreichen Jagd. Als Sohn des Grafen durftest Du dabei natürlich nicht fehlen. Du warst beliebt, ein Frauenheld. Doch Dein Leben hat sich in nur einer einzigen Nacht komplett verändert.
Während eines Brandes, den nicht alle Bediensteten überlebt haben, bist auch Du nur knapp dem Tod entgangen. Zwar hast Du es nach draußen geschafft, wurdest dabei aber von einem brennenden Balken getroffen, der von der Decke herabstürzte. Geblieben sind die Erinnerungen und die Narben, die neben Deinem Körper auch eine Hälfte Deines Gesichts zeichnen. Auf Wochen schmerzhafter Genesung folgte die eigentliche Qual. Entsetzte Blicke wohin Du auch gingst. Bald schon rankten sich abergläubische Geschichten im Dorf und unter Deinesgleichen. Du hättest den Brand nur überlebt, weil Du ein Hexer seist, ein Dämon oder gar der Teufel selbst. Als sich schließlich auch Deine Familie von Dir abgewendet und Dir die Nachfolge des Titels entzogen hat, hast Du Dich hierher zurückgezogen. Allein.
Nur selten verirren sich Pilger oder andere Reisende in diese Gegend und durchqueren den dichten Wald. Deshalb traust Du Deinen Augen kaum, als Du eines Abends eine schmale Gestalt im Garten erblickst, die sich an einem der Apfelbäume zu schaffen macht. Das Tor hältst Du immer verschlossen. Der Apfeldieb muss also über die Mauer gekommen sein. Die schmale Gestalt trägt einen Umhang aus grauer Wolle und hat Dir den Rücken zugewandt...