The Storyteller

Ophelia betrat den Tropfenden Kessel nach einem langen und aufwühlenden Tag. Daher war es nicht ungewöhnlich, dass sie nicht sofort bemerkte, dass etwas nicht stimmte.

"Wo zum Geier bin ich?"

Sie war gerade noch durch die Tür des Tropfenden Kessels gegangen und befand sich nun plötzlich in einem ihr unbekannten Ort. Selbst für die Hexe war das ungewöhnlich.

Aber ihre Erschöpfung übertrumpfte ihre Neugier und so setzte sie sich an einen der raren leeren Tische. Es war ziemlich voll, wie sie feststellte. Ob die anderen Gäste auch plötzlich und unerwartet hier gelandet waren.

Ophelia beobachtete eine Weile die anderen Gäste. Manche in Gespräche vertieft, andere - wie sie - allein mit ihren Gedanken beschäftigt. Doch bestellen musste man wohl an der Theke, also zog sie ihren Umhang aus, um ihren Platz als reserviert zu markieren und näherte sich der Bar.

"Hallo äh... ein Butterbier?" Sie wusste nicht, ob es das hier gab, aber einen Versuch war es wert.

Während sie noch draußen stand und überlegte, hineinzugehen, fing es plötzlich zu regnen an. Sie verzog angewidert das Gesicht und beeilte sich, die leise, aber aufdringlich quietschende Tür zu öffnen. Drinnen war es angenehm warm. Ihr Blick huschte kurz über die anderen Gäste und als in ihr ein Gefühl der Sicherheit aufflammte, beschloss sie, sich an die Theke zu setzen. Um sich in aller Ruhe ein Bierchen zu gönnen, und den Wortfetzen zuzuhören, die an ihr Ohr drangen.

"Was wir halt so an Stahl bekommen. Mein Pa und ich fahren mit der Kutsche in 'ne Großstadt und kaufen da den Stahl ab, den die Mienenarbeiter halt so aus der Miene holen. Wir ham' Großschwerter, aber mehr Kurzschwerter. Sin' einfacher zu lagern und verkaufen sich besser.", sagte sie und sah dabei ein wenig betrübt hinterher wie Lux den Tisch verlies.
Sie seuftzte tief. "Wollte sie nich' verjagen... Hatte mal 'n Mädel... Tris hab' ich 'se immer genannt... Sie war begeistert von Magie... Damals hat' ich noch keine Angst davor.", sie schluckte leicht. "Ich wollt' 'se sogar heiraten. Aber Tris hat sich immer mehr und mehr für Schwarze Magie intressiert... Sie hat mir unglaublich Angst gemacht... Das war nich' mehr die Tris die ich kannte... Seitdem... Seitdem kann ich Magie nich' ab. Weil ich geseh'n hab, was es mit nem Menschen machen kann, weißt?"

Lux seufzte leise. Engelchen und einen Angsthasen musste sie sich nicht geben. Davon gab es genug in ihrer Welt.
„Es ist bequemer, es mit Magie zu tun“ meinte sie nur und leerte ihr Glass, bevor sie aufstand und sich an einen anderen Platz setzte.

Snake
Ich sah Lux leicht schief an und seufzte in mich hinein. "Ist ja schon gut, mein Engelchen...Ich habs schon verstanden." erwiderte ich und trank einen großen Schluck. Frauen! Genau wegen sowas ließ ich die Finger von denen...obwohl es auch bei meinem Geschlecht manchmal welche gab, die so drauf waren. Dann wand ich mich Lin wieder zu und grinste schief. Ja, sie war zwar auch eine Frau, verhielt sich aber eher wie ein Kerl. "Ach...Also ein kleiner Familienbetrieb. Cool." sagte ich und schmunzelte leicht. "Mhm...was denn hauptsächlich für Schwerter? Eher...Kurzschwerter...oder Langschwerter? Einhänder oder auch Zweihänder? Eher Westlich oder auch östliche? Welchen Stahl benutzt ihr? Momo? Oder ist auch mal Sanmai dabei? Schon mal Damast gemacht? Wenn ja, was war die höchste Lagenzahl?" quetschte ich Lin weiter aus, wobei ich kurz einen Blick auf ihren Hammer warf, und ließ mich von Luxs Trick nicht wirklich beeindrucken. "Der ist echt der Hammer." scherzte ich leicht und blickte dann zwischen den beiden hin und her, ehe ich in mich hinein seufzte. "Hast wohl schlechte Erfahrungen mit Magie gemacht, was?" wollte ich dann wissen, als sie so darauf reagierte, was Lux da vorgeführt hatte.

"Irgendwas dazwischen...", erwiederte Lin zu Snake. "Mein Pa und ich wir arbeiten zusammen. Is' also so ne Art Familien Ding. Wir machen Hauptsächlich Schwerter, aber auch für Hufe, wenn man's mal braucht. Mein Pa sacht immer, in 'nem kleinen Dorf wie bei uns isses gut wenn man alles bisschen kann, damit die Leute das kriegen was'se brauchen.", sagte sie. Dann deutete sie auf ihren Schmiedehammer. "Den da hab' ich übrigens selbst gemacht."

Als sich Lux's Becher sich wie von selbst füllte, zuckte Lin heftig zusammen. "Samma, haste mir nicht zugehört?! Ich... Ich mag dieses Magiezeug nicht... das macht mir 'ne heiden Angst! Ich mein... Kanns'te deine Tasse nich' normal vollmachen, bitte?", sagte sie etwas aggressiv und gereitzt. Schweiß stand ihr auf der Stirn und es war sehr ersichtlich, dass sie sich fürchtete.

Lux Hand war zart und wirkte als könnte man sie zerquetschen.
Ihre langen Haare fielen weich über ihren Rücken.
Wieder legten sich ihre Lippen an den Rand ihres Glasses.
„Es haben eben nicht nur Vampire solche Zähne und ich verbitte mir, mit diesen Blutsaugern verglichen zu werden“

Zu dem Gespräch über das Schmieden konnte sie nicht viel beitragen. Deswegen füllte sie mit einem Fingerschnippen einfach ihr Getränk wieder auf und nutzte es als Vorwand um sich nicht einbringen zu müssen oder unangenehm still rumzusitzen.

Snake
Ich sah Lux schief grinsend an und strich mir die Haare nach hinten. "Die Zähne eines Vampirs sind auch nicht wirklich natürlich, also übernatürlich....hab aber schon verstanden. Deine sind was ganz besonderes." erwiderte ich und schaute dann zwischen ihr und Lin hin und her. "Also ein Werfrosch ist sowas wie ein Werwolf nur in Froschform...ein Mensch, der sich unter bestimmten Umständen in ein eher Tierisches Wesen verwandelt...aber ich glaube bei dem kleinen war das eher umgekehrt...also war er ein Wermensch...denke ich..." überlegte ich laut und kratzte mich leicht am Hinterkopf. "Und Dim...ähm...ach egal...nicht so wichtig." meinte ich zu Lin und schmunzelte. "Sososo...interessant...du bist also Schmied? Noch geselle oder schon Meister? Und was für einer? Hufschmied? Rüstungsschmied oder eher Waffenschmied? Lang- oder Kurzklingen?" fragte ich sie aus und trank langsam weiter.

Lins Händedruck war äußerst Kräftig, als sie die Hand von Lux schüttelte. Dann nahm sie auch die Hand von Snake und gab diesem einen ebenfalls kräftigen Händedruck.
"Werfrösche? Dimen-was?", fragte Lin etwas verwirrt. "Is mir 'n bisschen zu Kompleziert, da bleib' ich lieber beim Schmieden.", meinte sie und lachte amüsiert. "Hab's nicht so mit so Magie-zeug, find ich auch 'n bisschen Gruselig, muss ich sagen. Beim schmieden weiß ich zumindest was ich tu' und 'n guten Schmied kanns'te immer gebrauchen sach' ich immer. Hab' bisher nur von dieser Taverne gehört das sie besonders sein' soll, also dacht' ich mir, ich schau mal rein, vieleicht gibt's ja was schönes zum angucken...", sagte sie lgrinsend und ihr Blick glitt dabei leicht interessiert über Lux's Körper.

„Vielleicht übernatürliche Zähne?“ fragte sie belustigt und drehte ihren Kopf nun zu der anderen Person.
Ihre blass rosa Lippen verzogen sich zu einem höflichen Lächeln. „Freut mich, Ich bin Lux“ antwortete sie und nahm ihre Hand höflich entgegen. Ihre Haare reflektierten das Licht, so das es so aussah, als würde sie einen Heiligenschein tragen.
„Ein Werfrosch?“ fragte sie verwirrt und zog eine Augenbraue nach oben. „Was ist denn das für ein Wesen?“